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Hungerstreik und Fasten in verschiedenen Teilen der Welt aus Solidarität den Mapuche-Gefangenen gegenüber

16.05.2006

Heute, am 16. Mai, realisieren Mapuche und Nicht-Mapuche in verschiedenen Teilen der Welt einen 24-stündigen Hungerstreik aus Solidarität den politischen Mapuche-Gefangenen gegenüber. In New York verlängert sich der Streik bis Mittwoch, dem Tag an dem sich das chilenische Parlament zu diesem Fall äussern wird. Wohingegen in Buenos Aires nach einem Marsch, der heute um 16:00 Uhr beginnen wird, ein Fasten ähnlicher Art stattfinden wird. Alte und Junge nehmen an dem Fasten ohne Grenzen oder weltumspannenden Fasten teil: Nora Huenu, die in Spanien lebt und an einer chronischen Krankheit leidet, in dem Wissen um die Gefahr dieser Aktion für ihr Leben und Atus Mariqueo, der erst kürzlich 14 Jahre alt geworden ist und in Bristol (England) lebt, haben sich dem solidarischen Fasten angeschlossen.

Religiöse Mapuche-Zeremonien werden in verschiedenen Punkten des Wallmapu (Mapuche-Territoriums) und auch an weit abgelegenen und für viele Mapuche unvorstellbaren Orten stattfinden. So zeigt sich uns die Internationalisierung des Konflikts, der durch die vier Mapuche-Gefangenen symbolisiert wird. Ein Beispiel dafür ist das Fasten und die Bittzeremonie für die Mutter Erde, die Mapuche-Gefangenen, für Solidarität, Frieden und Harmonie, die heute in einem Wald in Zürich (Schweiz) stattfinden wird.

Der Hungerstreik, der seit dem 13. März von Patricia Troncoso, Jaime Marileo, Patricio Marileo und Juan Huenulao aufrecht erhalten wurde, wurde letzten Sonntag, 14. Mai, nach intensiven Verhandlungen zwischen den Mapuche und der chilenischen Regierung aufgeschoben. Die politischen Mapuche-Gefangenen haben jederzeit ihren Willen zum Dialog mit den chilenischen Machthabern bekundet. Diese haben erst in den letzten Tagen angesichts des nationalen und internationalen Drucks und nachdem das Leben der Streikenden ernsthaft gefährdet war, reagiert.

Als Folge dieser Verhandlungen bei denen der Bischof von Temuco, Monseñor Manuel Camilo, die Senatoren Alejandro Navarro und Jaime Naranjo und der Lonko (Mapuche-Führer) José Cariqueo als Mittelsmänner und Garanten mitwirkten, hat sich die Regierung dazu verpflichtet, einen dringlichen Gesetzesentwurf zu verabschieden, der den aufgrund des Anti-Terrorgesetz verurteilten Mapuche eine Bewährung unter der Bedingung gewährt, dass sie ihre Tätigkeit einstellen. Nichtsdestotrotz gibt es bei vielen Mapuche ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Versprechen der chilenischen Regierung. Einer Regierung, die auf markante Weise das Fehlen politischen Willens gezeigt hat, sich mit den territorialen Problemen, welche die Mapuche-Nation betreffen, konstruktiv auseinander zu setzen.

Das Misstrauen der Mapuche-Führer beruht auf der bekundeten Nachlässigkeit aufeinander folgender Regierungen, die dem Volk der Mapuche seit 1990 versprechen, den Artikel 169 der OIT über die indigenen Völker und Stämme zu ratifizieren und die Existenz der indigenen Völker in ihrer Verfassung anzuerkennen. Auch hat die chilenische Regierung die fundamentalen Menschenrechte und das Recht des Mapuche-Volkes auf freie Selbstbestimmung als Volk, wie in den Vorschriften des internationalen Rechts anerkannt, ignoriert.

Unter diesem Gesichtspunkt haben die Mapuche-Organisationen beschlossen, dass der Hungerstreik wieder aufgenommen und die Protestaktionen generalisiert werden bis den politischen Mapuche-Gefangenen die Gerechtigkeit und Freiheit wieder zurückgegeben wird, sollte die Regierung ihre Versprechungen nicht einhalten.

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