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Anti Mapuche Hysterie

Mauricio Buendía

Die Regierung gibt dem Druck des rechten Lagers nach

Die strahlenden Feuerzungen knistern in der bedrückenden Stille der Morgendämmerung. Vielleicht warten sie auf die antike Geschichte der Alten, vielleicht auf den ewigen Kuss der Verliebten oder einfach auf den lieblichen Traum der Sterne. Und dennoch dringt in der Ferne der Huinka [abwertende Bemerkung für "Weißer", d.R.] gewaltsam und bis auf die Zähne bewaffnet in das Land ein und ebnet dabei mit seiner Jahrhunderte alten Arroganz Knochen, Illusionen, Blütenblätter und das Aufgehen des Mondes ein. Nichts bedeutet ihm etwas in seinem brutalen Angriff gegen Männer, Frauen und Kinder der Mapuche, denn niemals hat ihm das Glück der Indios etwas ausgemacht - außer dann natürlich, wenn es darum ging ihn zu demütigen, zu unterdrücken und zu töten. Jedes Mal, wenn das Volk der Mapuche seine Stimme erhebt und seine Kräfte sammelt, um das Land seiner Ahnen zurückzuerlangen, greift der Staat auf alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel zurück, um der Krise der Herrschaft entgegen zu treten. Deshalb überrascht auch die zunehmende Militarisierung des Mapuchegebietes und ganz besonders der Konfliktzonen genauso wenig wie die Polizeipräsenz in all jenen comunidades (Dorfgemeinschaften), die sich im Prozess der Wiedererlangung der widerrechtlich enteigneten Länder mobilisiert haben. Es überrascht nicht, aber der Grad der Hysterie, die die Reaktion des Staates, der Landwirte, der Forstwirtschaft und der politischen Klasse erreicht hat, hört nicht auf, einen in Erstaunen zu versetzen. Sie werden niemals akzeptieren können, dass ein einheimisches Volk, unterdrückt seit Jahrhunderten, arm und diskriminiert, es wagt, die facettenreiche chilenische Macht zu konfrontieren. Und deshalb wurden die Mapuchegebiete Ercilla, Chol-Chol, Galvarino und Collipulli militarisiert. Aus diesem Grund sind auch 300 Polizisten mit Waffengewalt in die Farm Santa Elisa eingedrungen und haben dabei mehrere Einwohner verletzt, die daraufhin, zumindest zeitweise, das Grundstück der Forstfirma Mallalemu verlassen mussten, die von den Gemeinschaften Quinahue und Rincarricahue vorher zurückerobert worden war und von ihnen als ihr Eigen beansprucht wurde. Die polizeiliche Gewalt ist nicht neu. Sie stellt im Gegenteil eine Konstante im Rahmen des Mapuchekonfliktes dar. Und dennoch wurde der Klassenhass und der Rassismus, der dieser Gewalt zugrunde liegt, erst in einer feigen Schießerei grausam offenbar, in deren Verlauf die 12-jährige Daniela Ñancupil hinterrücks von mehr als 70 Schrotkörnern getroffen wurde und obendrein das volle Ausmaß einer Tränengasbombe zu spüren bekam. Seit geraumer Zeit begegnet die Polizei - mit der Zustimmung der Regierung und der Gerichte - der Mobilisierung der Mapuche mit einem massiven und uneingeschränkten Machteinsatz. So geschah es auch bei der Räumung der Verwaltung der IX. Region in Temuco, als die Polizei gewaltsam eine Gruppe Mapuchefrauen angriff, die die Räumlichkeiten im Protest gegen die Festnahme von comuneros in Galvarino besetzt hatten. Der Räumungsbefehl wurde von Gouverneur Isaac Vergara und der Verwaltungsleiterin Berta Belmar erlassen. Letztere hat sich nie um das Glück des Mapuchevolkes gekümmert, hingegen fand sie sich umgehend im Krankenhaus ein, um einen in der Gegend von Collipulli verletzten Landwirt zu besuchen. Der Vorfall ereignete sich auf der Farm Ginebra und löste einen hysterischen Sturm des Protestes aus, der von den Gegnern des Mapuchevolkes dazu benutzt wurde, neue Taktiken der Unterdrückung in den Gemeinschaften zu rechtfertigen, mit dem klaren Ziel, die Arbeit der Forstwirtschaft und den landwirtschaftlichen Anbau im Gebiet der Mapuche zu sichern.

Eine geplante Aktion der Landwirte

Die Anwesenheit der Forstwirtschaft im Süden wird durch die Polizeiaktionen und ferner durch die Existenz von de facto Privatarmeen, die praktisch straffrei in der Gegend operieren, geschützt. Nun sind es die Landwirte, die damit drohen, sich zu organisieren, um die Mapuchebevölkerung zu unterdrücken. Tatsächlich hat Andrés Santa Cruz, Präsident der Nationalen Gesellschaft der Landwirtschaft, deutlich gemacht, dass "jeder ein Recht auf legitime Selbstverteidigung hat". Jeder, ausgenommen die Mapuche wie sich versteht, die jedes Mal, wenn sie sich mobilisieren, um ihre Rechte einzufordern oder um sich vor der Gewalt der Polizei zu verteidigen, sofort als Terroristen oder Straftäter abqualifiziert werden. Auch wenn sowohl die Regierung als auch die Polizei die Bildung paramilitärischer Organisationen der Landwirte deutlich verurteilt haben, ändert dies nicht viel an der konkreten Situation, denn diese Gruppen haben bereits Kommunikations- und Warnstrukturen ausgebildet, um Versuchen der Mapuche, die ihnen historisch gehörenden Länder zurückzuerlangen, wirksam zu begegnen. Jenseits von aller Diskussion ist es also offensichtlich, dass die Regierung niemals gegen die Methoden der Angestellten dieser Landwirte vorgehen wird, nämlich der Entfaltung von Macht und Mitteln durch Unterdrückungstaktiken, mit denen sie gewohnheitsmäßig gegen die Gemeinschaften vorgehen. "Im Übrigen", worauf Víctor Ancalaf, Vorsitzender der Gemeinschaft Choiñ Lafkenche de Collipulli, nachdrücklich hinweist, "sind die Landwirte schon seit langer Zeit organisiert. Sie haben seit jeher Waffen benutzt - und ich meine nicht einfach nur Gewehre - und deshalb sind die aktuellen Forderungen ganz einfach Provokationen um eine immer schon existierende Situation nun vor der Öffentlichkeit für rechtmäßig zu erklären und noch mehr Unterdrückung zu rechtfertigen." Und es besteht kein Zweifel daran, dass sowohl die Landwirte, als auch die Forstwirtschaftsfirmen und ihre politischen Verbündeten der politischen Rechten weder an Kräften noch an Einfallsreichtum gespart haben, um das Volk der Mapuche zu stigmatisieren und den wahren Charakter ihres Kampfes zu verschleiern. Zum hinlänglich bekannten Versuch, einen Vergleich zwischen dem Mapuchekonflikt und dem Konflikt in Chiapas herzustellen, wird nun die weitere Vorstellung hinzugefügt, im Süden würde ein neues Vietnam eingeleitet. Letzteres wurde von Manuel Riesco, Präsident des Consortio Agrícola del Sur, beteuert, dem gleichen, der sich weder scheute noch ohne dass es ihm irgendwelche Probleme, die Intervention der Armee zu ersuchen, um seine Ländereien zu verteidigen, da nach seiner eigentümlichen Sichtweise der Situation, die Polizei von den Ereignissen überrascht worden sei und so selbst nicht habe reagieren können. Der Ruf nach dem Militär, um soziale und politische Konflikte zu lösen, ist nicht neu in unserer Geschichte, im Gegenteil, dies stellt eine gefährliche und traurige Konstante dar. Die Massaker an Arbeitern, Campesinos, Studenten und Indígenas des Militärs im Namen von Demokratie und öffentlicher Sicherheit und Ordnung sind unzählbar. Genauso zahlreich und schmerzhaft sind die Morde, die von den Großgrundbesitzern und den paramilitärischen Gruppen der politischen Rechten durchgeführt wurden, ähnlich wie in den 30 Jahren durch die republikanischen Milizen. Die Verfestigung der Organisation der Landwirte des Südens ist also nicht nur besorgniserregend, sondern schlicht und ergreifend inakzeptabel. Ganz besonders wenn, solche Methoden durch einen Senator wie Francisco Prat, Mitglied der Renovación Nacional unterstützt und verbürgt werden, einer rechten Partei, der es an jeder Moral und Legitimation mangelt, überhaupt über die Rechte von Menschen zu sprechen, da sie jede Militärdiktatur bedingungslos unterstützte und niemals etwas unternahm, um die Menschenrechte zu garantieren. Im Übrigen geht es hier nicht um Personen, sondern um ökonomische Interessen. Tatsächlich vertritt René Araneda, (General)Sekretär der Sociedad de Fomento Agrícola de la región de la Araucanía (Gesellschaft zur landwirtschaftlichen Unterstützung der Region Araucanía), die Meinung, dass das Klima der Instabilität nicht vorteilhaft sei, um die Region zu entwickeln und "um die Firmenbesitzer zu bitten, Arbeitsplätze zu schaffen". Als ob die Entwicklungen der vergangenen zwei Jahrzehnte der Mapuchebevölkerung zu Gute gekommen wären und ihre Lebensqualität verbessert hätten. Tatsache ist, dass die Mapuche nach wie vor in Armut und im sozialen Abseits leben, während die Forstunternehmen die großen Gewinne einfahren. Im vergangenen Jahr belief sich der Wert der Exporte im Forstbereich auf den Rekordwert von 2.400 Millionen Dollar, 13,2 % des Gesamtumfanges der Exporte des Landes. Der Sektor wuchs außerdem um 23 % im Vergleich zum Vorjahr, was den Präsidenten der Holz-Korporation, José Ignacio Letamendi, dazu bewegte anzudeuten, "dass man erwarte, Chile zum zweit größten Holzexporteur der südlichen Hemisphäre zu machen". In diesem Zusammenhang sollen in diesem Jahr Projekte mit einem Investitionsvolumen von 225 Millionen Dollar durchgeführt werden. Das heißt, es scheint, dass der Konflikt mit den Mapuche kein Hindernis für die Forstunternehmen darstellt, ihre Vorhaben fortzuführen, vorausgesetzt, dass die Kampagne aufrechterhalten wird, die die wahre Dimension des Konfliktes auf der einen Seite übertreibt und auf der anderen die rechtmäßigen Ansprüche des Mapuchesvolkes disqualifiziert. Beide Vorgehensweisen verfolgen dasselbe Ziel: zum einen zu verhindern, dass die Mapuche ihre Länder wiedererlangen und zum anderen das Niveau der wirtschaftlichen Gewinne mit Hilfe des Staates zu garantieren.

Der Staat zeigt sich weiterhin verständnislos

Es ist offensichtlich, dass die staatlichen Institutionen - die Regierung, die Polizei und die Justiz - das repressive Vorgehen, das im 19. Jahrhundert begann und das sich in der physischen und kulturellen Auslöschung oder, im besten Fall, in der Angleichung der Urbevölkerung ausgewirkt hat, fortgeführt haben. So kann es also nicht verwundern, dass die Regierung, in Person von Jaime Tohá, Verwalter der VIII. Region, sich über die Mapuche Miteigentümer beschwert, die die Hacienda Lleu-Lleu in Tirúa eingenommen haben. Eine Beschwerde, die er erst äußerte, nachdem die Polizei eine gewaltsame Räumung durchgeführt hatte. Es bedarf keiner Worte, um darauf hinzuweisen, dass weder die Regierung noch irgendeine andere (staatliche) Autorität es je in Erwägung gezogen hat, sich über den Polizisten zu beschweren, der einem Mapuche durch einen Schuss ins Auge verletzte. Nur gegen die Mapuche wird das Gesetzt zum Schutze des Staates angewandt, denn, "trotz allem", wie es der Untersekretär des Inneren gesagt hat, sind diese (diejenigen, die versuchen, Land zurückzuerobern) "Straftäter" und im Umkehrschluss besteht die Regierung deshalb darauf, das Ausmaß des Konfliktes herunterzuspielen, in dem sie wiederholt darauf hinweist, dass die Probleme von einer Minderheit verübt werden und dass die Mehrheit der 2.000 comunidades nicht an der Mobilisierung teilnimmt. Auf der anderen Seite ist es dann aber schwer nachzuvollziehen, dass man auf das volle Gewicht des Gesetzes zurückgreifen muss und schwer bewaffnete Spezialgruppen der Polizei mit Panzern und Helikoptern einsetzt, um einem "Grüppchen" Mapuche gegenüberzutreten. Es ist klar, dass auf dem Gebiet der Mapuche keine Nachahmung der Tragödie von Vietnam durch die USA begonnen hat oder von ihnen durchgeführt wird, genauso wenig wie eine Neuauflage des Chiapaskonfliktes stattgefunden hat. Dies zu behaupten ist schlichtweg eine plumpe Art die Unterdrückung zu rechtfertigen. Dennoch kann man die bedeutende und aktive Teilnahme der comunidades an den Mobilisierungen für die Wiedererlangung ihrer Ländereien nicht übersehen. Also haben weder die direkte Unterdrückung durch den Staat noch die Anstrengungen zur Schwächung der Mapuchebewegung - indem man die Gesamtheit der Organisationen in solche aufteilt, die zum Dialog bereit sind und in solche, die dies nicht sind - eine Aussicht auf Erfolg. Die letzte Anstrengung, die von der Regierung unternommen wurde, um zu einer Streitschlichtung zu gelangen, war der Versuch, drei Mapucheorganisationen - Consejo de Todas las Tierras, Asociación Nankucheu de Lumako e Identidad Territorial Lafkenche - dazu zu bewegen, ein Abkommen zu unterschreiben, dass Grundstein für die sogenannte Comisión de Verdad Histórica y Nuevo Trato en relación a los pueblos indígenas (Kommission der geschichtlichen Wahrheit und des neuen Umgangs in Bezug auf die indigenen Völker) sein sollte. Präsident Lagos wollte dieses Abkommen gerne vor seiner Reise in den Süden unterschrieben sehen, allerdings war dies nicht möglich, da die eben genannten Organisationen ihre Unterschrift unter ein solches Abkommen verweigerten.

Die Bemühungen der Regierung, doch noch zu einem Abschluss zu kommen, waren zahlreich: man stellte den Führern der Mapucheorganisationen ein Flugzeug zur Verfügung, Fahrzeuge wurden am Flughafen bereitgestellt, und man lud sie zum Essen ein und übernahm die Hotelrechnung in Santiago. Tatsächlich versuchten auch die Ministerin des Ministerio de Desarollo y Planificación (kurz: Mideplan) Alejandra Krauss und der Präsidialberater für indigene Angelegenheiten Róbinson Pérez von neun Uhr abends bis fünf Uhr am nächsten Morgen, die Mapuche davon zu überzeugen, einen "nuevo trato" ("neuen Umgang") mit der Regierung zu beginnen. Die Ministerin drohte sogar mit ihrem Rücktritt und brach anschließend in Tränen aus, als sie ihr Ziel nicht erreichte. Natürlich ist der erwähnte "nuevo trato" doppeldeutig und verwirrend, denn z.B. wird für die Herstellung einer Grundlage für eine neue Beziehung zur Indígenabevölkerung ein Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen. Dies jedoch harmoniert nicht mit der von der Polizei durchgeführten - und von den Behörden angeordneten - gewaltsamen Unterdrückung, die praktisch in dem Moment ausgeführt wird, in dem anderenorts von Dialog und Verständnis der Probleme, die die Mapuche aufregen, gesprochen wird.

Die Mobilisierung wird weitergehen

Es scheint, als habe die Regierung nicht verstanden, dass dem Volk der Mapuche schon vor geraumer Zeit bewusst geworden ist, dass die einzige Möglichkeit, etwas für sich zu erreichen, die selbständige, autonome Organisation, die Mobilisierung und die rechtmäßige Selbstverteidigung ist. Die Regierung, so sagt Ancalaf, "tritt immer noch mit derselben Überheblichkeit auf, ein wirklicher Wille unsere Probleme anzugehen, ist nicht vorhanden. Wenn sie glauben, dass eine noch größere Zahl an Polizisten die Probleme lösen wird, dann haben sie sich getäuscht. Die Leute sind bereit zu kämpfen und wir werden mit der Mobilisierung fortfahren bis es einen konkreten und klaren Vorschlag seitens der Regierung gibt. Dies sind zwei der Mindestanforderungen: unsere gefangengenommenen Brüder müssen freigelassen werden und man muss uns einen bedeutenden Umfang unseres Landes zurückgeben. Auf jeden Fall werden wir es nicht akzeptieren, dass die Rahmenbedingungen von anderen gesetzt werden. Hier wurden alle unsere Rechte mit Füßen getreten, ganz besonders unsere politischen Rechte, und die Leute sind sich dessen sehr bewusst. Deshalb planen wir, das brachliegende Land wieder fruchtbar zu machen, denn es ist unser legitimes Recht, von den Ländereien zu ernten, die uns widerrechtlich weggenommen worden sind. Die Forstunternehmen mögen ihre Eigentümerurkunden haben, diese sind jedoch erst in jüngster Zeit ausgestellt worden, wir dagegen waren schon immer hier. Deshalb interessieren sich die Leute auch nicht für die Comisión de Verdad Histórica. Sie wollen, dass man jetzt Lösungen findet, und dies wird nur dann möglich sein, wenn man die Unternehmen von unseren Ländereien schmeißt". "Außerdem", fährt der Mapucheführer fort, der schon bei verschiedenen Gelegenheiten verhaftet wurde, "offenbart die Rede davon, dass es hier Spione gibt, eine Unkenntnis der Geschichte des Kampfes von unserem Volk. Es ist klar, dass die augenblickliche Situation ein Produkt der Provokation durch die Forstunternehmer ist. Alle sprechen vom Rechtsstaat, aber niemand respektiert unsere Rechte und man nimmt uns widerrechtlich unsere Ländereien weg. Der Gouverneur der Provinz von Malleku besuchte mich und ich sagte genau dasselbe: Wir sind hier Zeugen eines Machtmissbrauchs, dem dieselbe Überheblichkeit seit eh und je zugrunde liegt; die Polizei tritt mit einer kämpferischen Haltung auf; die Landwirte sind bewaffnet und halten sich Hunde". Die gerechtfertigte Wut von Ancalaf spiegelt sich auch in anderen Gemeinden wieder, wo ebenfalls die polizeiliche Gewalt zu Tage tritt, wie in den Fällen der Farmen Santa Elisa und El Carmen in der Gemeinde von Galvarino, wo die Regierung auf die Armee zurückgegriffen hat, um ein langwieriges Problem zu lösen. Tatsache ist jedoch, dass die Militarisierung des Mapuchegebietes die Probleme nicht lösen wird; im Gegenteil, dies wird nur einen Konflikt verschärfen, der nicht vom Volk der Mapuche ausgeht, sondern von politischen und wirtschaftlichen Vorgängern der dominierenden Klasse hervorgerufen wurde. Die Probleme werden sich nicht durch den Ruf nach Unterdrückung oder der Beschwörung eines Consejo de Seguridad Nacional (Nationalen Sicherheitsrates) lösen, wie dies die politische Rechte vorgibt.

Es gibt hier nur eine Lösung für die aktuelle Situation: zum einen die Anerkennung der politischen Rechte des Mapuchevolkes als Nation und zum anderen den Willen es zuzulassen, dass diese souverän und in Übereinstimmung mit ihrer Geschichte und ihrer Kultur über ihre Zukunft entscheiden und sich politisch, wirtschaftlich und sozial organisieren. Alles andere ist die Aufrechterhaltung einer ethnozentristischen und rassistischen Politik, die sich als zu tiefst respektlos darstellt gegenüber einem Volk, das eine bemerkenswerte Überlebensfähigkeit bewiesen hat und ein Gefühl für Würde gezeigt hat, das viele beschämen sollte. Erst an dem Tag, an dem beim Morgengrauen das Trillern der Vögel und der Flug der Träume und nicht das Getöse der Gewalt zu hören sein wird, wird das Volk der Mapuche frei sein.

Publicado en SOLIDARIDAD - Berichte und Analysen. 22. Jg, Nr. 214, 2001: 3-5.

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Übersetzung: Kerstin Wirth

 

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