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Mapuche-Organisationen bereiten einen Entschliessungsantrag des Europäischen Parlaments gegen Chile vor

Pressemitteilung

Europa, 18.04.2006

„El Centro de Documentación Mapuche“ in Schweden, das „Comité Belga América India“ und „Mapuche International Link“ aus England starten heute Beratungen mit verwandten Organisationen, politischen Parteien, NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) und der europäischen Zivilgesellschaft. Das Ziel ist, den nötigen Konsens zu finden, damit erreicht wird, dass das Europäische Parlament eine verurteilende Resolution aufgrund der systematischen Verletzung der Menschenrechte des Volkes der Mapuche gegen den Staat Chile fasst.

Die Initiative gründet auf der Tatsache, dass der Kurs der chilenischen Regierung im letzten Jahrzehnt die Rufe nach Achtung der Völkerrechte der Mapuche systematisch missachtet. Wie schon von verschiedenen internationalen Vereinigungen und Organisationen betont wurde, beharrt der chilenische Staat auf die Praxis der Unterdrückung um die Forderungen und Mobilmachungen der repräsentativen Organisationen des Volkes der Mapuche, die bürgerliche und politische Rechte fordern, unschädlich zu machen und zum Schweigen zu bringen. Der willkürliche Gebrauch des Antiterror-Gesetzes – es wurde zur Zeit des Pinochet-Regimes verabschiedet – gegen die Beschuldigten, die an den chilenischen Gerichtshöfen verurteilt werden, ist zu einer systematischen Verfolgung und Kriminalisierung der Führer und politischen Autoritäten der Mapuche geworden. Die Anwendung des Antiterror-Gesetzes verstösst gegen alle rechtlichen Bestimmungen eines Rechtsstaates; so wie es auch die juristischen Bestimmungen eines gerechten Urteils, festgelegt durch internationales Recht, verletzt.

Das Fehlen von Prozessgarantien bei der strafrechtlichen Verfolgung der Mapuche ist im heutigen Chile Realität. Seit dem 13.März befinden sich vier politische Mapuche-Gefangene im Gefängnis von Angol, im Gebiet der Ahnen der Mapuche gelegen, im Hungerstreik. Die politischen Gefangenen haben diese Entscheidung getroffen, weil sie finden, dass sie Opfer eines ungerechten Urteils geworden sind. Sie legen besonderen Nachdruck darauf zu betonen, dass sie aufgrund von Zeugenaussagen bezahlter und anonymer Zeugen zu überaus harten Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Zu gegebener Zeit verlautete das schon von verschiedenen chilenischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen.

Wir richten einen Aufruf an alle Organisationen, die sich mit der Klage indigener Völker solidarisieren, sich dieser Initiative anzuschliessen. Wir bitten euch, eure Parlamentarier in den betreffenden Ländern zu kontaktieren und zu informieren, damit sie es in Angriff nehmen, Anzeige-Kampagnen zur Verurteilung der Menschenrechtsverletzungen von Mapuche zu arrangieren. Wir äussern unseren Dank an unsere Freunde europäischer Herkunft, an unsere indigenen und lateinamerikanischen Brüder, die uns in diesem Kampf um die Gerechtigkeit und Freiheit des Volkes der Mapuche begleiten.

Für weitere Informationen:

Jorge Calbucura
Coordinador 
Centro de Documentación Mapuche,
Ñuke Mapu 

e-mail: yefal@mapuche.info
www.mapuche.info

Gaston Lion
Comite Belga America India
Rue du Fond des Cuves 19,   
B-5190 Jemeppe sur Sambre, Belgica. 
Tel /Fax: +32-71- 785652   
e-mail: gaston.lion@skynet.be

Reynaldo Mariqueo
Secretario General
Enlace Mapuche Internacional
Tel/Fax +44-117-927 9391 
e-mail: mapulink@mapuche-nation.org 
http : //www.mapuche-nation.org

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"Aus dem Spanischen übersetzt von
Karin Dufek-Wehrhahn,
Mapuche International Link"

 

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